Eine kollaborative Klausur in Mathematik

In der Fachschule Technik beschäftigen wir uns schon länger mit alternativen Prüfungsformaten. Da die künstliche Intelligenz ein fester Bestandteil des Unterrichts geworden ist, sind einige alternative Prüfungsformate entstanden.

So habe ich bereits in zwei Klassen eine kollaborative Klausur in Mathematik zur Thematik „Volumen von Rotationskörpern“ durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in dieser Klausur im Tandem.

Jedes Tandem bekommt einen Rotationskörper, in diesem Fall war es eine Vase eines schwedischen Möbelhauses. Die Aufgabe besteht darin, die Vase zu vermessen und das Volumen zu berechnen. Bei der Wahl der geeigneten Funktion und der nötigen Messpunkte hat das Tandem freie Hand. Im Nachgang soll das errechnete Volumen mit dem tatsächlichen Volumen, das das Tandem durch Messen herausfinden muss, verglichen und bewertet werden.

Während der Klausur haben die Tandems unabhängig vom Leistungsniveau angeregt gearbeitet, sich immer wieder abgesprochen, geeignete Funktionen diskutiert und Vorgehensweisen beleuchtet. Bei der Bewertung der berechneten Volumen mit dem tatsächlichen Volumen kamen sie auf unterschiedlichste Aspekte der Rechnung und entwickelten Ehrgeiz, die Berechnung anzupassen. Fazit der Schülerinnen und Schüler: Eine Klausur, in der man noch dazugelernt hat.

3 Antworten zu „Eine kollaborative Klausur in Mathematik“

  1. Avatar von Christiane
    Christiane

    Tolle Idee! Gern mehr!

  2. Avatar von Kirsten Stahl
    Kirsten Stahl

    Interessante Idee!
    Ich habe aber noch ein paar Fragen bzw. Bitten um weitere Informationen:
    Wäre es möglich, die Bewertungskriterien und einzelne Schülerlösungen zur Verfügung zu stellen?
    Hat jedes Team dieselbe Vase erhalten?
    Wie wurde mit drei Schülerinnen und Schülern in einem Team umgegangen bzw. wie wäre damit umgegangen worden?
    Welche Möglichkeit gab es für am Klausurtag erkrankte Schülerinnen und Schüler als Ersatzleistung?
    Wie wurden die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld auf diese bisher doch eher ungewöhnliche Aufgabenstellung in einer Klausur vorbereitet (im Unterricht ist so eine Aufgabe ja nicht ungewöhnlich, kostet aber Zeit)? Wie viel Zeit wurde dafür zusätzlich benötigt?
    Wird diese Klausur ebenso wie eine Klausur von 90 oder 180 Minuten, die in Einzelarbeit angefertigt wird, bei der Zeugniszensur gewichtet?

    1. Avatar von Andrea Büsing
      Andrea Büsing

      Vielen Dank für Ihren Kommentar, dessen beinhaltende Fragen ich gerne beantworten möchte:

      In dieser Klausur hat jedes Team dieselbe Vase zur Verfügung gestellt bekommen.

      In der Tat hatte ich eine ungerade Zahl von Schülerinnen und Schülern, so dass es eine Gruppe mit drei Schülern gegeben hat. Die Schüler und Schülerinnen durften sich selbst in den Tandems bzw. der Dreiergruppe finden.

      In dieser Klausur hatte ich zwei erkrankte Schüler, die eine andere Vase als Objekt bekamen und diese im Tandem bearbeitet haben.

      Im Vorfeld habe ich mit den Schülerinnen und Schülern die Berechnung von Volumen von Rotationskörpern erarbeitet. Direkt im Anschluss an die Integralrechnung.
      Dabei haben wir uns auch vorhandene Objekte wie Trinkflaschen angeschaut.
      (Insgesamt 5 Unterrichtseinheiten)

      Der Gruppe habe ich erst am Tag der Klausur mitgeteilt, dass diese Klausur kollaborativ stattfinden wird. Die Teams haben sich eher nach Freundschaften gefunden als nach dem Streben, mit einem „Guten“ zusammenarbeiten zu können.

      Diese Klausur habe ich ebenso gewertet wie eine Klausur von 90 Minuten.
      Klausuren von 180 Minuten haben ja doch einen anderen Stellenwert.
      Aber auch hier habe ich eine Klausur schon mal geteilt und den
      ersten Teil als Einzelarbeit durchführen lassen und die letzte Aufgabe (eine Extremwertaufgabe) als Tandemarbeit bearbeiten lassen.

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