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Datenbank-Modellierung als kreative Hausarbeit

In Ermangelung einer „Vor-Ort-Klausur“ musste ich mir eine Leistungsüberprüfung überlegen, die eigenständig und remote umgesetzt werden kann. Die Aufgabe wurde für eine Klasse Fachinformatiker*innen mit der Fachrichtung Anwendungsentwicklung formuliert. Die Aufgabenstellung sah vor, dass ein selbst-gewählter Sachverhalt in einer relationalen Datenbank modelliert wird. Durch die freie Wahl des Sachverhaltes erhoffte ich mir, Gruppenarbeiten auszuschließen und die Kreativität zu stimulieren. Als Zeitumfang standen drei Wochen zur Verfügung. In der Aufgabenstellung habe ich meine Erwartung mit Hilfe von Punkteangaben an den einzelnen Aufträgen dargestellt.

Die Aufgabenstellung

Nach einer gemeinsamen Besprechung der Aufgabenstellung wurden einige Formulierungen in dem Online-Dokument direkt geändert und klarer formuliert. Auch die Formalia wurden nach Rückfragen strikter festgehalten, als ich es zunächst vorgeben wollte. So wurde die Anzahl der gewünschten Beziehungen zwischen den Tabellen, die Anzahl der Tabellen etc. eingegrenzt.

Die folgende Abbildung zeigt den letzten Stand der Aufgabenstellung, die den Schüler*innen als Online-Dokument über Office365 zur Verfügung gestellt wurde. Der Abgabe-Link wurde verfremdet.

Die Abgabe

Die Abgabe erfolgte ohne Probleme über eine OneDrive-Freigabe. Die Deadline wurde in eine Unterrichtsstunde gelegt, so dass technische Probleme beim Upload im Zweifel direkt gelöst werden konnten. Durch den langen Zeitraum der Bearbeitung waren vorherige Abgaben möglich und erwünscht, die durch spätere Versionen ersetzt werden konnten. Hierdurch sollten fehlende Abgaben am Tag der Deadline vermieden werden. Einige Schüler*innen haben davon Gebrauch gemacht. Ein Schüler war an diesem Tag freigestellt, konnte seine Abgabe aber schon vorher bewerkstelligen. Daher gab es keine Nachschreiber*innen oder Verspätungen und alle Abgaben lagen am Tag der Deadline vor.

Die Bewertung und Korrektur

Die Bewertung stellte sich als zeitaufwändiger heraus als gewohnt, da ich mich in sehr unterschiedliche Sachverhalte hineindenken musste. Der Mehraufwand wäre durch einen gemeinsamen inhaltsgleichen Teil reduzierbar gewesen. Auch die Einschränkung der Komplexität durch formale Anforderungen an das Modell halfen dabei, einzelne Arbeiten weiterhin wertschätzen zu können.

Die Schüler*innen haben viel Kreativität und Liebe zum Detail gezeigt, was in einer zeitlich stärker befristeten Klausur innerhalb eines enges Zeitkorsetts gewöhnlich nicht passiert. Als Themen wurden Inhalte aus dem beruflichen Alltag, Hobbies oder typische Themen, die man mit einer gezielten Suche finden würde, gewählt.

Der Durchschnittswert aller Leistungen lag in einem typischen, etwas besseren, Spektrum und differenzierte die unterschiedlichen Leistungen angemessen. Meine Befürchtung, am Ende einen wenig differenzierenden 1er-Schnitt zu erhalten, hat sich nicht bewahrheitetet.

Die Besprechung und Rückgabe

Die Rückmeldungen zu Einzelaspekten der Beurteilung wurden in einer Tabelle von mir gesammelt und ein kleines Python-Skript hat daraus einen Textreport generiert. Die individuellen Rückmeldungen wurden den Schüler*innen über das Aufgaben-Modul von Office365 zur Verfügung gestellt. Daher mussten die Schüler*innen einwilligen, dass diese Information über Office365 kommuniziert werden dürfen. Alternativ konnten die Schüler*innen andere Möglichkeiten zur Kommunikation der Ergebnisse nennen – hiervon hat kein*e Schüler*in Gebrauch gemacht.

Fazit

Alles hat grundsätzlich gut geklappt, die Leistungen waren überdurchschnittlich gut, eine Differenzierung in der Beurteilung hat stattgefunden und ich würde die Aufgabe in einer abgewandelten Form wiederholen. Problematisch könnte es werden, wenn sich die Aufgabe über verschiedene Jahrgänge herum spricht und gute Ergebnisse aus der Vergangenheit aufbereitet abgegeben werden.

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